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Bericht des kritischen queerfeministischen Blocks auf der Demo „Machs wie Clara“ am 8. März

Wir veröffentlichen hier den Bericht der TINQ Crew über einen Vorfall auf der Demo Machs wie Clara am 8. März 2023 in Mainz:

Unser kritischer, radikaler FLINTA Block hat sich kurz vor Ende der Machs wie Clara-Auftaktkundgebung zusammengefunden und unter anderem mit einem Banner aufgestellt, das die Aufschrift „Kein Täterschutz. Gebt Betroffenen eine Stimme“ und die trans Farben trug. Damit wollten wir dazu aufrufen, sich mit den Betroffenen von transfeindlichem Mobbing und psychischer Gewalt (wie systematischem Absprechen des Geschlechts) innerhalb von radikal linken Zusammenhängen zu solidarisieren und auf die Forderungen von TIN (trans*inter*nichtbinär) Selbstorganisations-Gruppen einzugehen, statt reflexhaft cis Typen und allgemein cis Menschen gegen „Vorwürfe“ in Schutz zu nehmen.

Außerhalb unseres kleinen Blocks waren keine trans-Flaggen/Banner auf der Demo wahrnehmbar.

Die kommunistischen Gruppen, die die Demo organisiert hatten und auf deren Umgang mit unseren Forderungen im letzten Jahr die Kritik abgezielt hatte, haben unser Banner offensichtlich nur als Angriff auf sich und ihre Politik gesehen.

Bevor die Demo loslief kamen sehr schnell zwei Ordner*innen und forderten uns auf, das Banner wegzupacken. Wir erklärten dass wir keine Störungen vorhätten sondern einfach nur mit dem Banner in der Demo mitlaufen würden. Das wurde uns untersagt mit der Begründung, am Inhalt des Banners gäbe es zwar nichts auszusetzen, aber nach der Vorgeschichte (Aufruf zum kritischen Block usw..) wäre das Banner als Provokation und Angriff auf Rotes Mainz und SDAJ zu verstehen.

Als wir uns trotzdem (hinten) in den Demozug einfügten und losliefen, versuchten die beiden Ordner*innen nach kurzer Zeit uns abzudrängen und bedrängten die vorderste Person am Banner auch körperlich. Weil das angerempelt werden und am Arm gepackt werden dem Menschen nicht erträglich war und er durch Bewegung versuchte sich Abstand zu verschaffen wurde ihm vorgeworfen er solle aufhören zu „schlagen“.

Wir sehen darin den Versuch, die Situation zu eskalieren wobei wir als Aggressor*innen darstehen sollten. Dies wurde von uns sofort so benannt.

Gleichzeitig machte eine weitere Person des Blocks die umstehenden Demoteilnehmer*innen durch laute Rufe auf die Situation und die Absurdität aufmerksam, dass so ein Banner ausgerecht am 8. März ausgeschlossen werden soll… Damit wurde die Situation dann schnell deeskaliert.

Im weiteren Verlauf konnten wir mit dem Banner an der Demo teilnehmen – wenn auch unter strenger Beobachtung der beiden Ordner*innen.

 

gezeichnet, TINQ Crew